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15.08.2021

Ralph Edelmann

Livigno - Bericht von Miche für das Team B

Nachdem ich mich die ersten Tage an die Berge und Single-Trails um Livigno im Team B herantasten und genießen durfte, versprach ich im leicht angeheiterten Zustand beim abendlichen Essen eine relativ einfache Tour mit dem A-Team mitzufahren.

2 Tage später war es soweit. Der Donnerstag versprach wettertechnisch der beste Tag zu werden, es waren „nur“ 1999 hm angesagt. Es waren also alle Voraussetzungen für meine ganz persönliche Königsetappe gegeben.

Die Abfahrt um 8:30 Uhr war natürlich eine Stunde vor dem Rest der anderen Teams. Morgenstund hat ja bekanntermaßen Gold im Mund. Der Himmel war noch etwas trüb, aber nach den sinnflutartigen Regenfällen am Vorabend konnte man schon von richtig gutem Wetter sprechen. Der Weg ins Val Federia war sehr schön, leicht ansteigend und angenehm zu fahren. Die Berggipfel waren mit Schnee angezuckert und die Temperaturen von 6°C waren auch schnell vergessen. Man wird ja warm beim Radeln. Es konnte also nur ein perfekter Tag werden.

Die erste Herausforderung kam dann allerdings relativ bald, ein 600 hm Anstieg mit „angenehmen“ 15-28%. Frohgemut legten wir den leichtesten Gang ein und kämpften uns die Höhenmeter nach oben. Mir ging zuerst die Kraft und Puste aus und so trieb ich schiebend den Rest des A-Teams vor mir her. Bis auf Marco, der leider seinen obligatorischen Wheelie beim Bergauffahren vergaß, musste wohl jeder mal mehr oder weniger kurz vom Radl absteigen und schieben. Es war also wirklich steil.

Am Refugio Cassana angekommen, halfen mir gutes Zureden und Schokolade vom Master-Guide Robert über einen kurzen Schwächeanfall und das war gut so, dann paar Meter weiter sollten wir für die Strapazen belohnt werden. Ein völlig neu angelegter Singletrail vom Feinsten führte uns in die Schweiz herunter Richtung Inntal. Unten angekommen war jeden von uns das Dauergrinsen ins Gesicht geschrieben. Einfach super schön.

Je nach Wetterlage und Fahrprofil wurde die Kleidung manchmal im 5-Minutentakt gewechselt, mal kurz, mal lang, mit und ohne Regenjacke, Knielinge, Beinlinge, .... Für mich steht der „Next Germany‘s Top-Biker“ schon fest. Sein Name wird hier aber nicht genannt.

Im Inntal angekommen ging es dann relativ entspannt an einem Springreiterturnier vorbei Richtung St. Moritz weiter, um dann Richtung Bernina Pass wieder einzubiegen. In Pontresina gab es endlich die wohlverdiente Mittagspause. Eine äußerst nette Bedienung empfahl uns original Schweizer Vivi Kola. Dazu gab es die obligatorischen Spaghetti Bolognese.

Gestärkt starteten wir entlang eines wilden Gebirgsbaches. Auch da wurde wieder ein sehr schöner und spannender Singletrail bergauf befahren. Die allermeisten Radler nahmen den Weg anders herum, aber umso größer war die Bewunderung und Anfeuerungsrufe für uns, als wir uns gekonnt nach oben kämpften. Das hat wirklich Spaß gemacht.

Fotos wurden gemacht in dem Glauben, dass wir uns der Inn-Quelle immer weiter näherten. Ein Blick auf Wikipedia belehrte uns aber eines Besseren. Der Bach war nicht der Inn, es war die Morteratsch. Kurz vorm Bernina Pass ging es dann in ein langes, moderat ansteigendes Hochtal. An der Alm wurde ein letztes Mal die Kleiderordnung angepasst, bevor es dann zu Beginn steil und nicht fahrbar auf Treppen bergab ging, um dann die letzten Meter bis zur Forststraße einen kleinen aber feinen Trail fahren zu können. Die letzten Kilometer nach Livigno verliefen recht entspannt bergab.

In Summe waren es am Ende etwa 80 km und 1999 hm. Für mich war es ein sehr schöner und erlebnisreicher Tag. Vielen Dank an das A-Team (Robert, Vitus, Chris und Marco) für den schönen Tag und die Geduld beim Warten. Hinter vorgehaltener Hand wurde mir gesagt, dass sie noch nie so viele und schöne Fotos auf einer Tour gemacht haben und die Natur genießen konnten und ob es nicht besser wäre, wenn ich als Entschleuniger öfters dabei wäre. Schauen wir mal.

Euer Michi